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Liebe Leser,

diesmal habe ich mir einige gute Bücher vorgenommen, die von Fachleuten für Laien geschrieben wurden zu hoch komplexen und lebenswichtigen Themen:

1. Denys Kelsay  „Heute und damals“ 

In diesem Buch hat der verstorbene Psychiater zusammen mit seiner Frau (Heilpraktikerin) in über 50 Jahren geforscht, wie verbindet sich die Seele, was immer das auch ist, mit dem menschlichen Körper.

Das interessante dabei ist, das die seltsame Auffassung, das bis zur 12 Schwangerschaftswoche Abtreibung keine Lebensvernichtung darstelle in keiner Weise haltbar ist. Natürlich bestimmt die werdende Mutter und das darf auch weiter so sein, jedoch trägt sie auch die Konsequenzen ihrer Entscheidung in jeglicher Hinsicht.

Das heißt, wenn sie abtreibt, muss sie mit allem (auch der Schuld) dazu stehen. Wenn es um eine Abtreibung des allerersten Kindes geht, ist faktisch immer davon auszugehen, dass die Liebesbeziehung zum Vater dieses Kindes damit beendet wird.

Im Buch Heute und damals geht es schlicht und ergreifend um die Entstehung und Weitergabe des Lebens über die Generationen hinweg.

2. Caroline Eliacheff  „Das Kind, das eine Katze sein wollte“ 

Auch Babys haben eine Sprache

Die ersten Jahre eines Lebens sind wie die ersten Züge einer Schachpartie, sie geben den Verlauf und den Charakter der Partie vor, aber solange man nicht schachmatt ist, bleiben noch viele schöne Züge zu spielen.      Anna Freud

Das Wort ist im Grunde eine Gabe der Sprache, und die Sprache ist nicht immateriell. Sie ist ein subtiler Körper, aber sie ist Körper. Die Wörter sind in allen körperlichen Bildern enthalten, die das Subjekt besetzten.      Jacques Lacan

Eine Psychoanalytikerin schreibt hier sehr spannend zur Arbeit mit Säuglingen und Kleinstkindern. Eine tolle Bestätigung auch meiner Erfahrungen, dass selbst Babys verstehen ohne zu verstehen, wenn ihnen am Kinderbettchen mit der Sprache des Herzens z.B. Ordnungen in der Familie und/oder schlimme Ereignisse der Geburt etc. erzählt und eingeordnet werden. Ein ermutigendes Buch für Eltern mit traumatischen Erfahrungen der Schwangerschaft und Geburt.

3. Peter Levine „Verwundete Kinderseelen heilen“   

“ Und dann kam der Tag, an dem das Wagnis , eine verschlossene Knospe zu bleiben , mehr Schmerz bedeutete, als das Wagnis zu erblühen. „  (Seite 277)

Ein wunderbares leicht verständliches Buch mit sehr einfachen Übungen für Eltern verloren gegangene Bindungen zum Kind wieder in ein gutes Gleichgewicht zu bringen. Es zeigt, wie schwere geburtliche und OP – Erfahrungen, Trennungen von Mutter und Kind in korrigierende körperliche Neuerfahrungen umgewandelt werden können.

Es macht Mut, sich schweren eigenen und kindlichen Erfahrungen zu stellen, damit der familiäre und eigene Frieden wieder sein darf.

4. Peter Levine „Sprache ohne Worte“ 

Buchauszug, S 96 ff  

Trauma und Immobilität: Ein Ausweg

 „Zu einem Trauma kommt es immer dann, wenn unsere menschliche Reaktion der Immobilität zu keiner Lösung findet; das heißt, wenn uns der Übergang zurück ins normale Leben nicht gelingt und die Immobilität chronisch wird, verbunden mit Angst und anderen intensiven negativen Emotionen wie Schrecken, Ekel und Hilflosigkeit.

Ist diese Kopplung erst einmal entstanden, lösen die physischen Empfindungen der Immobilität als solche Angst aus. Ein traumatisiertes Individuum ist konditioniert, seine eigenen inneren (physischen) Empfindungen zu fürchten, die jetzt Angst auslösen, welche die Gelähmtheit verstärkt und vertieft (potenziert). Angst erzeugt Gelähmtheit, und die Angst vor den Empfindungen von Gelähmtheit erzeugt noch mehr Angst, was wiederum die Gelähmtheit verstärkt. Auf diese Weise wird ein normale, zeitlich begrenzte Anpassungsreaktion zur chronischen und gestörten Reaktion. Die Feedbackschleife schließt sich von selbst. Bei dieser Abwärtsspirale entsteht der dunkle Strudel, den wir Trauma nennen.“

D.h. Ziel einer erfolgreichen Traumatherapie muss die Entkopplung von Angst und Immobilität (Erstarrung), also die Unterbrechung dieser Feedbackschleife sein.

Der Klient lernt sich den eigenen dann auftretenden heftigen Empfindungen (z.B. Zittern,  Schütteln …, seinen Emotionen, wie Weinkrämpfe, Schreien, Wimmern… und andere Impulse zu „halten“, ohne davon überwältigt zu werden.

Nur so kann die Immobilitätsreaktion sich in ihrer natürlichen und ursprünglichen Art und Weise auflösen.

Wird dieser Prozess medikamentös unterdrückt, gelingt es dem Klienten nicht aus dieser Tiefe der Immobilität herauszukommen, weil die im Schock festgefrorene Energie einfach nicht zur Entladung kommen kann. Medizinisch wird das unter PTBS (posttraumatische Belastungsstörung) erfasst.

Summary:
Viele Klienten mit PTBS befinden sich entweder in der Immobilitätsstufe (teilweiser oder totaler Erstarrung) oder in der ersten Auflösungsstufe mit mehr oder weniger tiefen körperlichen und emotionalen Sensationen.

Wenn dem Klienten durch medikamentöse oder andere Einwirkungen das Hindurchgehen nicht erlaubt wird, bleiben sie ggfls. ein Leben lang in diesem Zustand stecken!!!

5. Franz Ruppert „Verwirrte Seelen“

Endlich hat wieder mal ein Mediziner Mut klare Worte zu finden für das Unheil, was die Pharmazie bei chronischen psychischen Erkrankungen anrichtet. Medikamente heilen nicht!! Es wird nur zugeworfen, was nicht gesehen werden will.

Auf der Seite 178 gibt er eine erste Übersicht über Arten von Traumen auch in ihren Folgen. Damit bestätigt er voll und ganz meine Erfahrungen aus der systemischen Aufstellungsarbeit mit mehr als 8000 Familien europaweit.

Ich füge sie hier unkommentiert bei:

Arten von Traumen und seelischer Konflikte als Traumatisierungsfolgen

Art des Traumas Beispiele Traumatisierungsfolgen
Existenzielles Trauma  Unfall, schwere Erkrankung, Überfall, Naturkatastrophe, Miterleben von Tod massive Ängste, Phobien, Panikattaken, Zwangsgedanken und Zwangshadlungen
Verlusttrauma  Verlust von Arbeit und Wohnung, Trennung, Scheidung, Weggegeben werden in ein Heim, Adoption, plötzlicher Tod einer geliebten Person, Heimatverlust, Exil
Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit, Depression, Suidzialität
Bindungstrauma alkoholabhängige Eltern, Betrug, Untreue, sexueller Mißbrauch und Gewalterfahrung in der Familie Drogenabhängigkeit, Drogenmißbrauch, Magersucht, psychosomatische Allergien, Borderline Persönlichkeitsstörungen, multiple Persönlichkeitsstörungen
Bindungssystemtrauma Mord an Familienangehörigen, unterlassene Hilfeleistung mit Todesfolgen, untergeschobene Kinder, weggegebene Kinder Seelische Verwirrung und Spaltung, Schizophrenie und Psychosen


6. Und auch wenn viele mit ihm nicht einverstanden sind, er ist und bleibt der Begründer des Familienstellens und das ist auch sein großer Verdienst, das er eine uralte Methode in die neue Zeit transformiert hat.

Bert Hellinger „Glück, das bleibt“    

Ein kleines aber feines Buch über Ordnungen und Beziehungen, vor allem auch über gelingende Liebe. So schreibt er auf Seite 36/37 wie unsere Paarbeziehung gelingt. Ich zitiere sinngemäß:                 

Eine gelingende Paarbeziehung braucht drei Quellen.

a) die sexuelle Beziehung, als die mächtigste Kraft, weil sie letztendlich der Weitergabe des Lebens   dient. Sie ist die höchste, eigentliche Lebenskraft.

b) die Liebe des Herzens, sie ist eine eigene Leistung und wird geboren aus dem eigenen ICH.

c) das gemeinsame Leben, selbst das Zusammenleben ohne Sexualität und der Liebe des Herzens geht, doch die höchste Erfüllung findet eine Paarbeziehung, wenn sie alles drei in sich auf gute Art und Weise vereint.

Alle Bücher sind unter anderem bei Amazon erhältlich. Und nun viel Glück beim Lesen des einen oder anderen Buches.

Rückmeldungen erbeten!!!!

Ihr Uwe Reißig

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